Krankheitsbild:
Autismus ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken.
Symptome:
- Probleme bei Kommunikation und Interaktion
- Wahrnehmungsbesonderheiten
- auffällige Interessen und Vorlieben
Gleichzeitig können sich Ängste, Zwänge und Depressionen, körperliche Symptome und andere Störungen ausbilden.
Wichtig ist zu erwähnen, dass nicht immer alle Symptome vorliegen oder auf den ersten Blick erkennbar sein müssen.Es gibt eine hohe Komorbidität mit anderen psychischen Erkrankungen, zum Beispiel Depressionen, Zwangserkrankungen, Angsterkrankungen etc.
Befunderhebung und Therapieplanung:
- Auf der Grundlage der ärztlichen Verordnung wird eine ressourcenorientierte Befunderhebung gemacht.
- Daraus resultiert die Zielfindung zusammen mit dem Patienten für alle Lebensbereiche.
Mögliche Ziele in individueller Abstimmung mit PatientIn und MitbehandlerIn
Verbesserung der
- Alltagsbewältigung
- Selbstversorgung
- Produktivität
- Freizeitgestaltung
- Sozialen Interaktion
- Stressbewältigung
Nach Festlegung der Ziele wird eine individuelle Therapieplanung erarbeitet.
Therapiephasen und Dauer:
Die Behandlung durchläuft 4 Phasen:
- Phase 1: Befunderhebung und Zielfindung, evtl. sind Hausbesuche parallel zur Praxisbehandlung möglich, Klärung des Behandlungsbedarfes, Festlegung der Behandlungsinhalte
- Phase 2: Durchführung der Behandlungsinhalte zu den vereinbarten Therapiezielen, kontinuierliche Reflexion
- Phase 3: Vertiefen und Wiederholen der Behandlungsinhalte, Reflexion, kontinuierliche Adaption und Integration in den Alltag des Patienten
- Phase 4: Erarbeitung individueller Handlungsstrategien, verstärkte Alltagserprobung, Reflexion,
Reduzierung der Therapiefrequenz und Rückfallprophylaxe
Dauer:
Die orientierende Behandlungsmenge liegt bei bis zu 40 Einheiten à 60 Minuten.
Die Behandlungsfrequenz orientiert sich am Bedarf des Patienten und kann 1-3x wöchentlich stattfinden, in Einzel- oder Doppelstunden, in der Praxis und/oder im häuslichen Umfeld.
Eine Verordnung über die orientierende Behandlungsmenge hinaus liegt im Ermessen des Arztes und ist bei noch bestehendem Behandlungsbedarf möglich.